
Das Foto zeigt die erste Durchstrahlungsaufnahme zweier Münzen aus dem Februar 1890, also ca. 6 Jahre vor Entdeckung der Röntgenstrahlen.
Es handelt sich um die erste, aber rein zufällig entstandene und als solche nicht erkannte "Röntgenaufnahme" überhaupt.
(Foto privat aus dem Röntgenmuseum Lennep)
Röntgenstrahlung (in englischsprachigen Ländern X-Rays genannt) ist aus unserer Alltagswelt aufgrund ihrer vielfältigen Anwendungen in ganz unterschiedlichen Bereichen nicht mehr wegzudenken:
- In der Medizin, dem wohl bekanntesten Anwendungsgebiet, wird Röntgenstrahlung sowohl in der Diagnostik zur Untersuchung der Ursachen von Leiden als auch in der Therapie zu deren Behandlung eingesetzt. Röntgenstrahlung weist einerseits die Fähigkeit auf, in gewissem Maße Materie unterschiedlich stark durchdringen zu können und ist insofern für bildgebende Verfahren geeignet. Andererseits wirkt sie auch gegenüber Gewebezellen, beispielsweise in Krebstumoren, zerstörerisch und kann daher einer dem Menschen schadenden Zellteilung und -vermehrung entgegenwirken oder diese sogar vollständig verhindern.
- An Flughäfen oder Containerhäfen dient Röntgenstrahlung in Sicherheitsscannern dazu, eine zerstörungsfreie Durchleuchtung verschlossener bzw. nicht einsehbarer Objekte zu erlauben, ähnlich wie in der Archäologie, wenn dort dank Röntgenaufnahmen beispielsweise Mumien nicht geöffnet werden müssen, um Blicke in ihr Inneres werfen zu können, oder auch in der Kunst, um Fälschungen von Bildern identifizieren zu können.
- Die materiedurchdringende Fähigkeit von Röntgenstrahlung wird darüber hinaus in der Werkstoffprüfung genutzt, wenn beispielsweise Schweißnähte von Metallrohren auf ihre Dichtigkeit überprüft werden müssen.
Röntgenstrahlung kann aufgrund ihrer ionisierenden Wirkung für den Menschen durchaus auch sehr gefährlich werden. Man hat daher für ihre Anwendung in allen Bereichen unseres Lebens die notwendigen Maßnahmen und Vorschriften in der Verordnung zum Schutz vor der schädlichen Wirkung ionisierender Strahlung (Strahlenschutzverordnung), zu der die Röntgenstrahlung gehört, zusammengefasst.
Röntgenstrahlung gibt es aber nicht nur durch den Betrieb von Röntgenröhren, es gibt im Weltall nahezu unzählig viele Röntgenquellen, die genutzt werden, um weitere Erkenntnisse in der Astrophysik zu gewinnen.
Die Entdeckung der Strahlung durch Wilhelm Conrad Röntgen 1895 führte auch zur Verleihung des ersten Nobelpreises im Jahre 1901 (Liste der Physik-Nobelpreisträger).
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den physikalischen Grundlagen der Röntgenstrahlung, ihrer Erzeugung, der Durchdringungfähigkeit, der Fähigkeit zur Ionisierung, der Bestimmung der Planck'schen Konstante u. v. m.
Zentrale Experimente Physik GOSt


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